EXPANSION

Russia Today eröffnet Video-Agentur in Berlin

Der von der russischen Regierung finanzierte TV-Sender Russia Today plant die Etablierung einer Video-Agentur. Im Zuge dessen soll auch ein Büro in Berlin eröffnet werden. Das Unternehmen, so heißt es, wolle seinen Video-Content künftig weltweit verkaufen.

Mit einer vollwertigen Video-Agentur will sich Russia Today offenbar neue Einnahmequellen erschließen. (Foto: Screenshot)

Die geplante Video-Agentur, so berichtet derzeit das bekannte US-Magazin “Hollywood Reporter”, sei eine kommerzialisierte Version des aktuellen Projekts FreeVideo. Dieses bietet im Augenblick freien Zugriff auf Inhalte von Russia Today für rund 12,500 Abonnenten. Mit der Eröffnung einer Video-Agentur sollen nun die angebotenen Materialien eine deutliche Erweiterung erfahren.

“Während im Rahmen des Online-Projekts FreeVideo nur Materialien hochgeladen wurden, die wir für unsere eigenen Zwecke gefilmt haben, werde das neue Projekt als vollwertige Video-Agentur fungieren”, zitiert die russische Zeitung “Izvestiya” die Russia Today Chefredakteurin Margarita Simonyan. So würden nun auch spezielle Videos für die Agentur angefertigt, darunter etwa gefilmte Interviews oder erlesene Fachleute.

Russia Today muss schnell weltweites Netzwerk ausbauen

Obschon das Netzwerk an Korrespondenten und freien Mitarbeitern stetig wachse, so fährt Simonyan fort, sei der in Moskau ansässige TV-Sender im Augenblick noch auf Videos von anderen Agenturen angewiesen. Mit einer eigenen Agentur, so die Hoffnungen in Russland, soll sich das nun ändern. Doch die damit gewonnene Unabhängigkeit hat ihren Preis: Nun müsse man sich selbst weltweit neue Quellen erschließen und das auch noch möglichst schnell. Laut Simonyan soll wohl der stellvertretende Chefredakteur Denis Trunov, an der Spitze des Berliner Büros stehen.

Russische Regierung senkt sukzessive die Mittel

Russia Today sendet seit dem Jahr 2005 nach dem Vorbild von CNN und BBC auf Englisch, seit 2007 auch auf Spanisch und Arabisch. Finanziert wird der Sender von der russischen Regierung. Für 2012 gab es einen Zuschuss von elf Milliarden Rubel, umgerechnet etwa 349 Millionen US-Dollar. Doch dabei soll es nicht bleiben. Schon in den kommenden Jahren sollen die Beträge sinken. Für 2013, so schreibt “Hollywood Reporter” weiter, seien 10.4 Milliarden Rubel, etwa 330 Millionen Dollar, angesetzt. Für 2014 dann nur noch 9.7 Milliarden Rubel, umgerechnet 310 Millionen US-Dollar.

Wann es konkret los geht und das Büro in Berlin eröffnet wird, dazu macht das US-Magazin keine weiteren Angaben. Derzeit verfügt Russia Today über 500 russische und nicht-russische Mitarbeiter und Korrespondentenbüros in London, Washington (D.C.), Paris, Kairo und Jerusalem. Insgesamt wird RT auf über 20 Satelliten weltweit verbreitet. Der Sender besitzt seit 2007 übrigens auch einen eigenen YouTube-Kanal, der derzeit fast 300.000 Abonennten hat.

Kommentare

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  1. Ich finde diesen Plan sehr wichtig damit sich die Menschen eine andere meist ehrlichere bei RT Meinung anhören/-sehen können die nicht des englischen mächtig sind. Ich hole mir z. B. fast alle Informationen von RT englisch. Den deutschen TV Sendern kann man nicht mehr trauen, weil diese nicht unabhängig arbeiten dürfen. ARD und vor allem ZDF sind z. B. immer noch von den Besatzern USA und GB kontrolliert. Besonders ist mir Dieses gegenwärtig seitdem der Krieg der Nato mit Unterstützung der Al Kaida/Al Nusra-Banditen gegen das syrische Volk stattfindet.
    Ebenso die Rebellion in der Ukraine die von den durch US-Dollar und D-Euro finanzierten Klitschko-Boxer angeführt wird, sind mir diese Missstände im deutschen TV aufgefallen nachdem ich gleiche Szenen auf RT sehen konnte. Dadurch konnte ich z. B. das ZDF schon des Öfteren der Lüge überführen; was die bei späteren Nachrichten in ihrer Berichterstattung dann nicht mehr in der verlogenen Form aufrecht erhielten.
    Also; danke für Ihre Arbeit. Aber auch ihre Arbeit wird von mir kritisch kontrolliert. Aber, bisher gab es für mich persönlich keine Beanstandungen im Zusammenhang mit die von ihnen gesendeten Nachrichten. MfG Klaus D. Franz