PROTEST

Druck auf Russland: Amnesty International fordert Freilassung von „Pussy Riot“-Mitgliedern

Zeilen wie “Putin hat sich nassgemacht” sangen die Damen der weiblichen Punk-Protestgruppe „Pussy Riot“ in ihren Liedern gegen die Regierung. Drei von ihnen wurden vor einigen Wochen wegen einer Aktion in der Moskauer Erlöser-Kathedrale festgenommen. Ihr Schicksal hat nun Amnesty International auf den Plan gerufen.

Laut Amnesty International trugen die insgesamt fünf Frauen von “Pussy Riot”, die am 21. Februar die Moskauer Erlöser-Kathedrale, das Heiligtum der russisch-orthodoxen Kirche, stürmten, bunte, selbstgestrickte Masken und grelle, kurze Kleider. “Heilige Mutter, gesegnete Jungfrau – schmeiß Putin raus”, sangen sie in die Runde während sich einige vor den Altar warfen und andere in der Kirche umhersprangen. Nachdem Sicherheitsleute sie zu fassen bekamen, wurden drei von ihnen, Maria Alekhina, Nadezhda Tolokonnikova und Yekaterina Samusevich, ins Gefängnis geworfen. Ihre Anklage lautet auf “Rowdytum” nach Paragraph 213 und Störens der staatlichen Ordnung.

Aktion von “Pussy Riot” hat keinen Schaden verursacht

In einem am vergangenen Dienstag veröffentlichten Statement schaltete sich nun Amnesty International in den Fall ein. Darin heißt es: “Selbst wenn die drei verhafteten Frauen an den Protesten beteiligt gewesen waren, ist die Schwere der Reaktion der russischen Behörden – die Inhaftierung und Beschuldigung des Rowdytums – keine berechtigte Reaktion auf die friedlichen Äußerung ihrer politischen Überzeugungen.” Die Aktion Ende Februar habe nur wenige Minuten gedauert, minimale Störung verursacht und das Gebäude nicht beschädigt, argumentiert die Menschenrechtsgruppe. Russland sollte das Recht der Menschen auf freie Meinungsäußerung anerkennen und  die Drei Frauen, die von Amnesty als politische Gefangene anerkannt wurden, “unverzüglich und bedingungslos” freilassen.

Anfänglich hat auch die russisch-orthodoxe Kirche um Erbarmen für die Protestierenden gebeten. Später schwenkte sie jedoch um und forderte fortan harte Strafen für die Aufstachelung zum Hass mit Hlfe der Religion. Auch von ihrer Seite wurde am vergangenen Dienstag eine Erklärung öffentlich. Darin argumentiert sie unter dem Beschuss von “anti-russischen Kräften” gestanden zu haben. Gemeint sind damit die Proteste der “Pussy Riot”, aber auch die medialen Anschuldigungen gegen Patriarch Kirill. Die Unterstützung der Kirche für den ehemaligen KGB-Spion Putin, dessen zwölfjährige Herrschaft von Kirill als “Wunder Gottes” beschrieben worden ist, hat viele Anhänger der Anti-Putin-Protestbewegung, die in den vergangenen Monaten entstanden ist, sehr verärgert.

Punk-Gebet richtet sich gegen Putin und die Kirche selbst

Bereits seit vergangenen November sorgen die  “Pussy Riots” mit ihren provokanten, gegen Putin gerichteten Aktionen und Texten für Aufsehen in Russland. Ihr jüngstes “Punk-Gebet” in der Erlöser-Kathedrale richtete sich nun, so die Frauen selbst, nicht nur gegen die Politik, sondern eben auch gegen die hiesige Kirche, die ihrer Ansicht nach zu stark mit den Mächtigen verbunden und zu patriarchalisch sei. Für die gerade einmal 41 Sekunden dauernde Aktion drohen den drei Frauen, die allesamt nicht vorbestraft sind, jetzt sieben Jahre Gefängnis. Der erste Verhandlungstag ist für Ende April angesetzt.

Obschon es für das Eindringen in eine Kirche auch von Putin-Gegnern Kritik für die Frauen hagelte – viele sahen die Gefühle der Gläubigen verletzt – so ist das jetzige harte Vorgehen der Regierung eher kontraproduktiv. Die Solidarität für die Inhaftierten wächst – von Tag zu Tag. Nicht wenige gehen für sie auf die Straße. Die Anwälte der Frauen sind jedenfalls gewappnet. Sie sollen bereits den nächsten Schritt zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte vorbereiten.

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  1. also ich bin selbst 2Jahre dort drfcben wseegen, jeder der behauptet nur im TV le4uft es so nun ja so bf6se, chaotisch usw, ist entweder ein Russe der in Deutschland lebt (warum dann nur) oder einer der kein Plan von dort hat und in einer Traumwelt lebt!!!In 2Jahren wurden unserer Firma 7 Fahrzeuge etwa 10 Handtaschen und mir selbst 2Handys abgenommen, eines davon mit Hilfe eines Messers mit den man in Deutschland keine 5m auf der Stradfe laufen kf6nnte ohne das SEK um sich herum zu haben.Was die Frauen angeht, klar sind die billig, nur leider selten gesund und einschlafen sollte man auch nicht dabei So das mudfte gesagt werden!!!